Griesstätt - Geschichte und Wappen

Der Name Griesstätt wird erstmals erwähnt in einer Urkunde des Herzogs Arnulf von Bayern aus dem Jahre 924, der sog. „Rihni-Urkunde“.
Erzbischof Eberhard II. von Salzburg schenkte 1205 der Kirche zu Griesstätt dem benachbarten Kloster Attel. Niederer Ortsadel lässt sich in Griesstätt bereits seit dem 12. Jahrhundert nachweisen. Es handelt sich um ursprünglich Salzburger Ministeriale, die im frühen 13. Jahrhundert vermutlich in die Dienste des Grafen von Wasserburg überwechselten. Den „Griesstättern“ gelang über die Jahre hinweg der Aufbau einer dauerhaften Herrschaft. Mittelpunkt war ihre Burg zu Warnbach, einem noch heute bestehenden gleichnamigen Ortsteil. Diesen Ort Warnbach erwähnt bereits der Traditions-Kodex von Herrenchiemsee um das Jahr 1170. Nachfolger der Griesstätter wurden die mit ihnen verwandten „Schonstetter“, die sich nach 1378 wiederholt auch Schonstetter von Warnbach nannten. Diese Familie starb 1560 in der männlichen Linie aus.

Bild Wappen der Gemeinde Griesstätt
Wappen der Gemeinde Griesstätt

Im Erbgang fiel die Hofmark an Sieghart von Leublfing, der Schloss und Hofmark 1573 an Alexander von Freyberg zu Hohenaschau und Neubeuern verkaufte. In der Folgezeit wechselten die Besitzer häufig. 1594 befindet sich Griesstätt in der Hand des Georg von Etzdorf, eines landesfürstlichen Jägermeisters und Pflegers zu Trostberg; 1611 wird Lazarus Widmer, Bürgermeister von Burghausen, als Besitzer der Hofmark genannt. Im Jahre 1667 erwarb schließlich das Kloster Altenhohenau die Hofmark Griesstätt, die bis zur Säkularisation im Jahre 1803 in Klosterbesitz war. Das von Graf Konrad von Wasserburg 1235 gestiftete Dominikanerinnernkloster Altenhohenau war schon bei der Gründung mit Gütern ausgestattet worden, die heute im Gebiet der Gemeinde Griesstätt liegen.

Nachfolger des Hofmark Griesstätt waren die Steuerdistrikte Griesstätt, Holzhausen und Kolbing, die im Jahre 1808 gebildet wurden. Hieraus entwickelten sich die drei gleichnamigen Gemeinden, die im Jahre 1857 zu politischen Gemeinde Griesstätt vereinigt wurden. Im Rahmen der Gemeindegebietsreform 1978 wurde Griesstätt der Verwaltungsgemeinschaft Rott am Inn - Griesstätt - Ramerberg eingegliedert. Seit dem 1. Januar 1986 ist die Gemeinde Griesstätt auch verwaltungsmäßig wieder eine eigen- und selbstständige politische Einheit.

Im Jahre 1981 legte sich Griesstätt ein offizielles Gemeindewappen zu. Es vereinigt die Wappenattribute der ehemaligen Hofmarken Griesstätt und Laiming sowie des Kloster Altenhohenau. Das Symbol der Schonstetter als ehem. Besitzer der Hofmark Griesstätt ist der Adlerrumpf, der aus der Königskrone erwächst. Das Schildhaupt mit dem Balken ist dem Stammwappen der Laiminger entnommen, die Besitzer der gleichnamigen Hofmark waren. Das Wappen des Klosters Altenhohenau findet sich im Schlüssel des Hl. Petrus (Klosterkirche St. Peter und Paul) wieder. Die amtliche Wappenbeschreibung: "Unter rotem Schildhaupt, darin mit einer schwarzen Leiste belegter silberner Balken, gespalten: vorne in Gold ein aus einer silbernen Krone wachsender linksgewendeter golden bewehrter schwarzer Adlerrumpf, hinten in Schwarz ein aufrechter silberner Schlüssel".

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